UV-Beständigkeit von Aramid: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 13. November 2024, 15:53 Uhr
UV- und Wasserbelastbarkeit von Aramid
Ich möchte mir ein Wakeboard selber bauen, da handelsübliche Produkte die Belastung meines Brettes nicht dauerhaft aushalten. Beim Fahren über diverse Hindernisse werden nämlich die zur Wasserführung in der Unterseite befindlichen Strukturen relativ schnell abgeschliffen. Nun habe ich mir überlegt, entweder ein bestehendes Wakeboard mit Kohle und/oder Aramid zu beschichten bzw. gleich selbst eines zu bauen. Prinzipiell würde mir Aramid aufgrund der höheren Zähigkeit sowie der Abriebfestigkeit besser zusagen, da Kohle das Brett eventuell zu steif machen könnte.
Da Aramid jedoch leider dazu neigt, Feuchtigkeit zu absorbieren bzw. negativ auf UV-Licht reagiert stellen sich mir nun die folgenden Fragen:
· Wie lange dauert es, bis die Eigenschaften unter Sonnenlicht merklich nachlassen (Stunden, Tage, Wochen, Monate)? – Ich habe dazu leider nichts Konkretes gefunden.
· Ist es ein Problem, wenn die (prinzipiell in Harz getränkten, jedoch durch Abrieb lokal freigelegten) Aramidfasern mit Wasser in Kontakt kommen? Oder, anders gefragt: quillt das Aramid bei Kontakt mit Wasser so stark auf, dass dies zum Ablösen der Aramidschicht führen kann?
Aramidgewebe 170 g/m2
UV-Empfindlichkeit
Zunächst erfolgt eine sichtbare Verfärbung vom ursprünglichen hellen Gelb in einen bronzebraunen Farbton. Nach längerer Einwirkung verliert die Faser bis zu 75 % an Festigkeit.
Eigene Erfahrungen zeigten, dass eine sichtbare Verfärbung bereits nach wenigen Stunden auftritt. Pauschale Aussagen sind hierbei aber relativ schwierig zu treffen, da sowohl die Zeitdauer als auch die Intensität der Bestrahlung relevant ist. Der Verlust der Festigkeit ist u. a. auch vom Garntiter abhängig (127 tex entspricht 1170 denier). Aramidgewebe 170 g/m² (Aero) Style 284 mit 127 tex Garn hat nach 900 Stunden Sonneneinstrahlung nur noch ca. 25 % der Festigkeit.
Aramidlaminate sollten generell möglichst mit einer UV-absorbierenden Deckschicht versehen werden. Dazu eignet sich praktisch jedes deckend eingefärbte Gelcoat und natürlich Farblacke aller Art.
Wasseraufnahme
Prinzipiell sind fast alle Synthesefasern hygroskopisch und nehmen Wasser auf. Ein Quellen der lokal freigelegten Fasern im Laminat ist aber nicht zu befürchten. Wir empfehlen, die geschädigte Stelle zu trocknen und wieder mit einer schützenden Oberfläche zu versehen.
Aufgrund seiner großen Oberflächenhärte und Zähigkeit eignet sich am besten ein eingefärbtes Gelcoat auf Epoxydharz-Basis. Epoxydharze sind auch sehr gut wasserbeständig.
Weitere Infos zu Aramid im R&G eWiki
Originaldaten für die Aramidfaser KEVLAR®
zur Verfügung gestellt durch ECC GmbH & Co. KG