Surfboard reparieren: Unterschied zwischen den Versionen

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Dein Surfboard ist gebrochen? Dann gilt es, so schnell wie möglich raus aus dem Wasser damit und ab zum Trocknen. Du kannst das Board noch etwas mit Süßwasser abspülen, aber nur kurz und so, dass kein weiteres Wasser tief eindringt. Überstehendes Laminat (so heißt das mit Harz getränkte Glasgewebe) und offensichtlich kaputte Stellen kannst du mit einem Cuttermesser abschneiden. Lege das Board zum Trocknen nicht tagelang in die direkte Sonne – das schadet ihm.
Dein Surfboard ist gebrochen? Dann gilt es, so schnell wie möglich raus aus dem Wasser damit und ab zum Trocknen. Du kannst das Board noch etwas mit Süßwasser abspülen, aber nur kurz und so, dass kein weiteres Wasser tief eindringt. Überstehendes Laminat (so heißt das mit Harz getränkte Glasgewebe) und offensichtlich kaputte Stellen kannst du mit einem Cuttermesser abschneiden. Lege das Board zum Trocknen nicht tagelang in die direkte Sonne – das schadet ihm.


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== Schritt 2: Anschleifen und vorbereiten ==
== Schritt 2: Anschleifen und vorbereiten ==
=== Kaputte stellen entfernen und delaminieren ===
=== Kaputte stellen entfernen und delaminieren ===

Version vom 12. Mai 2025, 16:41 Uhr

 

Surfboard reparieren in 5 Schritten von Thomas Kargl *

 

Dir ist dein Surfboard gebrochen bzw. gesnappt? Das bekommen wir wieder hin! Mit dieser ausführlichen Anleitung reparierst du dein gebrochenes Surfboard so gut, dass du es kaum merken wirst. Es macht absolut Sinn, ein gebrochenes Surfboard wieder zu reparieren. Es ist nachhaltiger, als ein neues zu kaufen, du sparst dir Geld und du wirst dein Board noch mehr lieben, wenn du es mit eigenen Händen wieder fit gemacht hast.

Los geht’s!

Schritt 1: Surfboard trocknen und säubern

Dein Surfboard ist gebrochen? Dann gilt es, so schnell wie möglich raus aus dem Wasser damit und ab zum Trocknen. Du kannst das Board noch etwas mit Süßwasser abspülen, aber nur kurz und so, dass kein weiteres Wasser tief eindringt. Überstehendes Laminat (so heißt das mit Harz getränkte Glasgewebe) und offensichtlich kaputte Stellen kannst du mit einem Cuttermesser abschneiden. Lege das Board zum Trocknen nicht tagelang in die direkte Sonne – das schadet ihm.

 
Datei:Surfboard rep. 1.jpeg Datei:Surfboard rep. 2.jpg

 

Schritt 2: Anschleifen und vorbereiten

Kaputte stellen entfernen und delaminieren

Laminat, das nicht mehr am Board haftet (delaminiert ist), kann auch weggeschnitten werden. Das kannst du zum Teil auch schon vor dem Trocknen machen. So kann die Feuchtigkeit aus dem Kern besser entweichen. Das Surfwachs muss ebenfalls entfernt werden. Das geht anfangs mit Schaben, und später kann das Wachs nach Erwärmen (Sonne) mit einem saugfähigen Tuch abgerieben werden. Wenn das Board trocken ist, musst du das Laminat ordentlich anschleifen. Alle delaminierten Stellen (wo das Glasgewebe nicht am Kern haftet) müssen entfernt werden, und überall dort, wo später Glasgewebe auf das alte Laminat kommt, muss es angeschliffen werden. Die Kante zwischen dem abgerissenen Laminat und dem Kern kannst du stark anschleifen, damit das neue Laminat Platz hat.   
 

Schritt 3: Surfboard wieder zusammenfügen

Um das gebrochene Surfboard wieder ordentlich in Form zu bringen und den Kern solide zu verstärken, werden zwei kurze (ca. 15–20 cm) Holzlatten als Verbindung gesetzt. Am besten eignet sich Pappel mit maximal 10 mm. Das kannst du sägen oder sogar mit dem Messer zuschneiden. Besser als auf dem Bild ist es die Holzlatten leicht versetzt einzusetzen. So verhindert man einen Steifigkeitssprung. Säge in den Kern auf einer Seite ungefähr die Hälfte der Länge der Holzlatten. Stecke sie dann leicht oben hinein und versuche, beide Boardteile so genau wie möglich zusammenzuführen. Zeichne dann den Schnitt für die zweite Boardseite an. Teste, ob die Latten schön hineinpassen und ob das Board so wieder seine ursprüngliche Form bekommt. Schneide dann überstehendes Holz ab.
Wenn alles passt, mische dir eine Klebepaste aus Epoxidharz und Mikro-Glashohlkugeln an. Mit Epoxidharz kannst du alle alten Surfboards reparieren, und das Ergebnis wird dadurch stabiler. Wie du mit Epoxidharz richtig arbeitest,zeige ich dir hier. Mische die Paste anfangs noch etwas flüssiger an zum Einkleben der Holzlatten. Wenn du damit fertig bist, gib nochmal Glaskugeln dazu, bis die Paste gut zum Streichen wird. Verspachtle mit der Paste alle Unebenheiten und fülle Löcher wieder auf. Es kann sein, dass du beide Seiten nacheinander machen musst (dazwischen trocknen lassen). Mit einem Klebeband fixierst du beide Teile mit Druck zueinander. Schau, dass das Profil genau passt. Und das sind die Links zu den Materialien, die ich empfehlen kann:

 

Datei:Surfboard rep. 3.jpg Datei:Surfboard rep. 4.jpg Datei:Surfboard rep. 3.jpg      


Schritt 4: Surfboard Laminieren / Glassen

Bevor es ans Glassen geht, musst du alles darunter glatt schleifen und anschleifen. Alle Flächen müssen sauber sein, das heißt, frei von Schleifstaub und Wachsresten. Laminiert wird mit Glasfaser und Epoxidharz. Wir starten mit der Unterseite und einer Lage Glas. Auf der Oberseite des Surfboards nimmst du zwei Lagen. Ich würde folgendes Glas nehmen:
Glasgewebe 163 g/m² Köper. Dazu das gleiche Epoxidharz HT2 mit Härter  Epoxidharz HT2 mit Härter HT2 .
Auf dem Foto zeige ich in Rot den Bereich, auf dem nur noch der Kern zu sehen ist. Der grüne Bereich stellt die Überlappung zum bestehenden Laminat dar. Versuche, mindestens 10 cm Überlappung herzustellen. Nachdem die erste Seite ausgehärtet ist, muss auch hier der Überlappungsbereich angeschliffen werden.

Datei:Surfboard rep. 6.jpg    

 

Grundwissen zum Laminieren

Bevor es losgeht, sollte man sich etwas mit der Materie vertraut machen. Sicherheit geht vor! Bei der Verarbeitung von Harz sollte man immer Handschuhe, eine Schutzbrille und eine Maske mit Gasschutz (zum Beispiel diese) tragen.

Das Mischverhältnis bei Epoxidharz muss genau eingehalten werden. Bei HT2 ist es 100:48. Dazu brauchst du eine Grammwaage. Dann gut verrühren! Außerdem braucht es eine gewisse Mindesttemperatur von 10 Grad, damit das Harz reagiert und aushärtet. Temperaturunterschiede beim Laminieren können zu Blasenbildung und anderen negativen Auswirkungen führen.

Zieh dir lange Schutzkleidung an, die dreckig werden darf. Die Glasfasern können schnell zum Jucken führen. Schau also, dass du immer sehr sauber arbeitest. Am besten baust du dir aus einem alten Karton eine Wanne unter deinem Board. Alles, was mit dem Harz in Berührung kommt, wird nur noch schwer zu reinigen sein.

 

Material

Je nachdem, wie groß dein Board wird und wie sparsam du arbeitest, benötigst du etwa 1-2 kg Harz (+Härter) pro Board. Beim Glas hängt es davon ab, wie viele Lagen du verwenden willst und wie lang dein Board ist. Bei meinem (5’8 mit einer Lage unten und 2 Lagen oben) brauche ich ca. 5-6 Meter. Achte darauf, dass dein Gewebe auch breit genug ist. Hier sind die Links zu den Materialien, die ich verwende und empfehlen kann:

 

Laminieren

Nun geht es ans Laminieren – genauer gesagt ans Handlaminieren. Das bedeutet das Tränken des Glasgewebes mit dem Harz. Dazu benutzt du am besten eine weiche Plastikspachtel und einen Pinsel. Bevor du das Glas ausbreitest, streiche den Kern mit Harz leicht ein, auch die Kanten und die Unterseite, soweit wie du das Glas dann umlegst.

Dann beginnst du mit den Verstärkungen. Lege sie auf die gewünschte Stelle und streiche dann das Harz immer nach außen in das Gewebe ein. Erst wenn das Glas voll getränkt ist, lege die nächste Schicht darüber. Schütte etwas Harz auf das ausgebreitete Glas und verteile es mit gleichmäßigen Wischen über das Board. Die Kanten sind das Schwierigste. Nur wenn das Glas gut mit Harz getränkt ist, lassen sie sich schön um die Rails ziehen und bleiben auch haften. Das Glasgewebe soll einheitlich transparent erscheinen und soll auch nur wenig überschüssiges Harz auf der Oberfläche haben. Beobachte das Board etwas, ob sich auch keine Blasen bilden, und streiche überschüssiges Harz ab.

Wenn die erste Seite getrocknet ist, geht es ans Schleifen. Vorsicht, abstehende Fasern sind jetzt sehr spitz. Hast du sauber gearbeitet, wirst du wenig zu schleifen haben. Es geht darum, den Überlappungsbereich von Unebenheiten zu reinigen und durch das Anschleifen eine gute Haftung zu bekommen. Man kann auch mit einem Klebeband den Rest des Boards schützen. Das kann aber auch zu mehr Arbeit führen. Dann geht es an die Oberseite. Hier wiederholst du alle Schritte der Unterseite, jedoch mit zwei durchgängigen Lagen Glasgewebe.


Datei:Schritt4 Lam01.jpeg Datei:Schritt4 Lam02.jpeg Datei:Schritt4 Lam03.jpeg  

 

Schritt 5: Top Coat und schleifen

Damit das Surfboard auch wieder gut und wie neu ausschaut, kommt zum Schluss noch eine Top-Coat-Schicht drauf. Das heißt, noch einmal mit Harz einstreichen, um es wirklich dicht zu machen und alle Unebenheiten zu schließen. Es muss wieder zuerst die eine und danach die andere Seite gemacht werden. Dazwischen muss das Harz aushärten und dann angeschliffen werden, wenn neues Harz draufkommt. Auch das ausgehärtete Glas muss angeschliffen werden, bevor das Harz draufkommt. Das Epoxidharz wird am besten mit einem Pinsel verstrichen (kreuzförmig). Nach dem Aushärten kann es fein verschliffen werden. Nassschleifen ist hier besonders geeignet. Wer es wirklich perfekt haben will, kann das Surfboard noch mit Farbe oder Klarlack ansprühen.

Viel Erfolg beim Repariere von deinem gebrochenen Surfboard. Ich hoffe du hast noch lange Freude mit deinem Board. Bei Fragen oder Anmerkungen schreib mir gerne ein Kommentar weiter unten.

     

  • Weitere spannende Projekte und Berichte von Thomas Kargl finden sie auf seiner Hompage.