Osmose
Warum tritt Osmose nur bei Laminaten auf, die aus UP-Harzen gefertigt wurden?
In UP-Laminierharzen sind ungefähr 35 - 45 % Styrol als Monomer enthalten, welches nach der Härtung bis zu 90 % vernetzt. Der Reststyrolgehalt kann bis zu 6 % betragen und ist dafür verantwortlich, dass selbst ausgehärtete Laminate noch Wochen später noch nach Styrol riechen. Durch eine der Härtung bei Raumtemperatur angeschlossene Temperung bei 50 °C kann dieser Rest auf ca. 1-3 % reduziert werden. Der noch übrige, untervernetzte Rest diffundiert im Laufe der Zeit an die Oberfläche und verdunstet.
Grundsätzlich weisen im Handauflegeverfahren gefertige Laminate Poren bzw. kleine Hohlräume auf; das ist sowohl bei EP- als auch bei UP-Harzen der Fall. UP-Harze basieren auf einer Dicarbonsäure, die auf Grund des nicht vollständig vernetzten Styrols mit Wasser bindungsfähige Reste besitzt. Durch den osmotischen Druck wird hierdurch Wasser in die Hohlräume gebracht. Bei EP-Harzen hingegen bleiben keine mit Wasser bindungsfähigen Moleküle zurück, so dass hier auch keine Osmose stattfinden kann.
Typische Osmose-Bläschen in einer Polyesterharz-Deckschicht im Bootsbau