Vakuuminfusions- und Vakuumpressverfahren
Vakuuminfusions- und Vakuumpressverfahren
Vakuuminfusionsverfahren
Im Vakuuminfusionsverfahren wird eine gelochte Folie verwendet, die eine gezielte Entlüftung ermöglicht. Gleichzeitig verhindert sie das unkontrollierte Absaugen von überschüssigem Harz. Dies fördert eine gleichmäßige Harzverteilung im Laminat und reduziert die Gefahr von Porenbildung, die die strukturelle Integrität beeinträchtigen könnten.
Sehr gut geeignet ist die Lochfolie P 1 (mehr Löcher pro m? als die Lochfolie P3).
Vakuumpressverfahren
Das Vakuumpressverfahren nutzt eine gelochte Folie, um überschüssiges Harz aus dem Laminat zu entfernen. Dies gewährleistet nicht nur eine gleichmäßige Verteilung des Harzes, sondern sorgt auch für eine gleichmäßige Druckverteilung auf der Oberfläche. Die Folie schützt zudem die darunterliegenden Schichten (wie Abreißgewebe und Entlüftungsvliese) vor mechanischen Schäden während des Prozesses.
Sehr gut geeignet ist die Lochfolie P 3 (weniger Löcher pro m? als die Lochfolie P1).
Materialien
FEP-Fluorpolymer (Lochfolie P3)
- Hohe Temperaturbeständigkeit (bis 260 °C), geeignet für Autoklaven- und Ofenprozesse.
- Verwendet in Prozessen, bei denen eine hohe thermische Belastung erforderlich ist.
Modifiziertes Polyethylen (Lochfolie P1)
- Kostengünstiger, jedoch mit geringerer Temperaturbeständigkeit (ca. 125 °C).
- Für Anwendungen geeignet, bei denen niedrigere Prozesstemperaturen vorliegen.
Auswahlkriterien
Bauteilgeometrie
Die Wahl der Lochgröße in der Folie hängt von der Geometrie des Bauteils ab. Für filigrane und komplexe Bauteile sind kleinere Löcher erforderlich, während größere Löcher für dicke oder großflächige Strukturen verwendet werden, um eine optimale Entlüftung und Harzverteilung zu gewährleisten.
Prozesstemperatur
Die Wahl des Materials wird maßgeblich durch die maximalen Prozesstemperaturen beeinflusst. Materialien wie FEP-Fluorpolymer sind für höhere Temperaturen geeignet, während PE bei niedrigeren Temperaturen verwendet wird.
Harzsystem
Die Viskosität des verwendeten Harzes bestimmt die Lochgröße der Folie.
Für zähflüssigere Harze sind kleinere Löcher erforderlich, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten (R&G Lochfolie P1).
Für dünnflüssigere Harze sind größere Löcher besser geeignet, um das Harz effizient zu transportieren (R&G Lochfolie P3).